Sizilien habe ich immer mit langen Sandstränden, viel Natur und natürlich dem Ätna verbunden. Da Wanderungen und Sonnenbaden eher was für den Sommer sind, ich die Insel aber unbedingt mal bereisen wollte, entschied ich mich für die sizilianische Hauptstadt Palermo. Welche Plätze, Stores und Restaurants ich besucht habe und warum Palermo im Winter absolut sehenswert ist, lesen Sie hier.
Warum Palermo gerade jetzt so schön ist
Im Februar geht es in Palermo durchaus gemächlich zu. Bis auf ein paar Ausnahmen sind wenige Touristen unterwegs. Vom „brodelnden Palermo“, wie die Stadt gerne umschrieben wird, war tagsüber wenig zu spüren. Umso mehr italienisches Dolce Vita bekam ich abends mit, als es mich in Bars mit Live-Performance und das Viertel La Vucciria zog. Während tagsüber zahlreiche Händler an den Marktständen ihre Lebensmittel und Souvenirs feilbieten, versammeln sich die Palermitanos abends in den Gassen und auf den Plätzen vor den in der Vucciria, um Freunde zu treffen und etwas zu trinken.
Schön gestalteter Balkon der Wohnung eines Palermitanos
Palermos Sehenswürdigkeiten und sein morbider Charme
Dass Palermo zur aktuellen Jahreszeit tagsüber weniger Menschen anlockt als in den Sommermonaten, hat seine Vorteile. Zum einen hat man freie Sicht auf die Sehenswürdigkeiten, darunter die Kathedrale, die Fontana Pretoria, die Kreuzung Quattro Canti und das Teatro Massimo. Zum anderen kann man entspannt durch die Straßen schlendern, die am Wochenende auch mal zur Fußgängerzone umfunktioniert werden.
Von kaum einem Punkt der Stadt aus sieht man das Meer (dafür die Berge), außer man legt es drauf an und besucht den Hafen oder die in die Jahre gekommene Strandpromenade. Die Stadt hat dem Meer ihren Rücken zugewandt, vor den Fenstern hängt die Wäsche, in den Gassen liegt der Müll. Viele Gebäude stehen leer, noch mehr sind verfallen. Einige Fassaden werden erneuert, bei den meisten jedoch bröckeln Putz und Stuck, die Balkone haben keine Böden mehr und sind unnutzbar geworden und die Außenwände von Moos und Ranken überwachsen. Doch gerade diese Bilder sind es, die Palermo ausmachen, ihm seinen Charme verleihen und die Geschichte der Stadt einmal mehr verdeutlichen.
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Shoppen und dinieren in der Hauptstadt Siziliens
Trotzdem ist Palermo eine wirklich liebens- und lebenswerte Stadt. Shopping ist hier immer möglich, da man überall Boutiquen und Designer-Stores findet. In der Altstadt sind die Via Roma und die Via Maqueda die größten Shoppingstraßen. In ersterer habe ich auch einen meiner Lieblings-Stores Liu Jo entdeckt (Via Roma 231). Genauso gibt es an jeder Ecke Restaurants mit frischem Fisch, Meeresfrüchten und natürlich Spaghetti. Jedoch ist es hier wie überall: Über die wirklich guten Restaurants stolpert man nicht einfach so. Und zu ihnen zählt definitiv die Antica Focacceria S. Franceso auf der Via Allesandro Paternostro 58 im Kalsa-Viertel. Über zwei Etagen erstreckt sich die Location, tagsüber erhält man hier hervorragenden Kaffee, abends eine große Auswahl an sizilianischen Gerichten.
Palermo ist eine Stadt, die man erleben muss. Palermo im Winter bei rund 12 Grad und 50% gutem Wetter mit blauem Himmel war eine gute Wahl, wenn es jedoch wärmer wird und ich eine weitere Sizilien-Reise plane, stehen die Strandparadiese und die Besteigung des Ätna auf dem Programm.
Übrigens: Katrin Völkner, Gründerin und Herausgeberin, berichtet ab sofort unter Editor’s Choice von ihren Reisen und über ihre ganz persönliche Einstellung zu bestimmten Themen. Sie finden ihre Beiträge zum Beispiel in den Rubriken Kolumne und Reiseziele. In weiteren Artikeln hat sie sich bereits Gedanken zu folgenden Themen gemacht und über folgende Reiseziele geschrieben:
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Alle Fotos: I ♥ Travelling