Sonne, Eiskrem, Dolce Vita – drei Wörter, mit denen Reiseveranstalter für Italien werben und die wir seit jeher mit dem typischen italienischen Lebensgefühl verbinden. Doch was ist dran an diesem Versprechen? Katrin Völkner, Editor des Reiseblogs, geht dem Image des Stiefels im Süden Europas derzeit auf den Grund.
Italien und Dolce Vita – ein untrennbares Gespann
Seit zwei Tagen bin ich in Palermo, Sizilien. Nachdem ich zuvor zwar noch nie Süditalien, dafür aber einige der bedeutendsten Städte des Landes wie Florenz, Mailand, Rom und Venedig bereist habe, kann ich eins sagen: Wenn ich in Europa urlaube, dann am liebsten in Italien. Es ist wärmer als Deutschland, grüner als Spanien, entspannter als Frankreich. Und dann ist da diese ansteckende Lebensfreude der Italiener. Alles zusammen genommen bezeichnen wir als Dolce Vita. Auch ich nehme diesen Begriff gerne, manchmal vielleicht etwas vorschnell, in den Mund. Aber was macht dieses gewisse Dolce Vita, übersetzt das süße Leben, eigentlich aus?
Ausblick beim Anflug auf Sizilien. Foto: I ♥ Travelling
Das Leben genießen
Genau wie das Wort Paparazzo stammt auch die Umschreibung Dolce Vita von einem der Filme Federico Fellinis: Mit La Dolce Vita porträtierte er die reiche Gesellschaft in Rom. Unvergessen ist die Szene, in der Anita Ekberg in Roms berühmtestem und schönstem Brunnen, der Fontana di Trevi badet. Als der Streifen 1960 in die Kinos kam, war er ein Skandal, galten die Szenen doch in gewisser Weise auch als Gesellschaftsstudie der wohlhabenden Bevölkerung. Heute verbinden wir Dolce Vita weniger mit Luxus und Reichtum, sondern vielmehr mit einem gewissen Lebensstandard. Es sich gut gehen lassen. In die Sonne gehen. Lachen. Zu zweit auf der pastellfarbenen Vespa über Landstraßen kurven. Eis essen und das süße Nichtstun genießen. Keine Nation verkörpert dieses Lebensgefühl besser als die Italiener, die sowohl den Sinn für Genuss als auch sprühendes Temperament in sich vereinen.
Stadtzene in Palermo. Foto: I ♥ Travelling
Der Look zum Italien-Image
Mit typischem Dolce Vita ist auch automatisch ein Look verbunden, wie wir ihn aus den 50er-Jahren kennen. Zur pastellfarbenen Vespa passt zum einen Mode in Pastell- und Sorbetfarben, mit Polka Dots oder Missoni-Muster, dazu ein Strohhut und Big Shades. Zum anderen sehen Blumenprints auf Schwarz, strukturierte Stoffe, opulente Details und ausgefallene Accessoires sehr italienisch aus, eben ganz wie wir es von den Looks des Designerduos Dolce & Gabbana kennen. Beides Trendströmungen, welche die zweite Dekade des 21. Jahrhunderts eingeholt haben und heute aktueller sind denn je.
Capri – kaum eine Insel verkörpert mehr Dolce Vita. Foto: Fototeca ENIT/Gino Cianci
Immer nah am Klischee
Das süße Leben kann man nicht erklären, ohne in Klischees abzurutschen. Eine Elle-Ausgabe, die ihren Hauptfokus auf Italien legte, hat seit Monaten ihren festen Platz in meinem Regal, die Szenen aus dem Film Eat, Pray, Love, in denen Julia Roberts italienische Spaghetti und Eiskrem isst und in den Tag hinein lebt, habe ich noch vor Augen. Während Sie das hier lesen, bin ich bereits seit ein paar Tagen in Sizilien. Einfach so, geplant hatte ich nicht viel. Denn auch das meint Dolce Vita: Alles auf sich zukommen lassen und sich vom Leben überraschen lassen.
Meine Reise nach Italien können Sie seit gestern live auf Instagram verfolgen. Zudem werden Sie in den nächsten Tagen hier auf ilovetravelling davon lesen. Alla prossima!
Teaser-Bild: I ♥ Travelling
3 Comments
[…] Was macht das sprichwörtliche Dolce Vita aus? […]
[…] Februar 21, 2015 in Europa: Bella Italia ♥ Was bedeutet Dolce Vita eigentlich? […]
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