Wenn man sich in den Gassen der Medina verliert, wird das geplante Sightseeing-Programm schnell zur Nebensache. Dabei gibt es drei Sehenswürdigkeiten in Marrakesch, die man keinesfalls auslassen sollte!
Sightseeing in der roten Stadt
Eine Sightseeing-Tour durch Marrakesch ist nicht ohne. Ich habe mir die wichtigsten Gebäude an zwei Tagen angesehen, würde aber jedem empfehlen, sich mehr Zeit zu nehmen. Die Architektur mit all ihren Mustern und Reliefs ist einfach zu schön und fremdartig, um nur an ihr vorbeizulaufen und die Sehenswürdigkeiten auf einer To-do-Liste abzuhaken.
Die Perle von Marrakesch: Der Bahia-Palast
Wenn man wie ich Marrakesch zum ersten Mal besucht, kommt man am Bahia-Palast im Kasbah-Viertel nicht vorbei. Alleine der Name schon verspricht viel, denn übersetzt heißt Bahia „Die Glanzvolle“. Als ich die 8.000 Quadratmeter große Anlage aus dem 19. Jahrhundert dann betrat, befand ich mich vom ersten Augenblick an in eine andere Welt versetzt. Ein Raum schöner als der andere, begrünte Innenhöfe mit plätschernden Brunnen und überall Ornamente – auf den Kacheln der Wände und vom Fußboden bis zur Decke, die aus Zedernholz geschnitzt und aufwändig verziert wurde. Andalusischer, maurischer und orientalischer Baustil vermischen sich und ergeben einen prächtigen Palast. Man kann sich bildlich vorstellen, wie Bou Ahmed, der Sohn des Großwesirs Si Moussa hier einst lebte. Der Bahia-Palast vereint gleich mehrere Superlativen in sich: Er ist Unesco-Weltkulturerbe, eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Marrakesch, einer der schönsten Paläste Marokkos und Schauplatz bekannter Filme wie „Lawrence von Arabien“. Also unbedingt besuchen!
Ein Raum ist schöner als der andere. Hier hielt sich der Sultan einst mit seinen Konkubinen auf
Die Koranschule Medersa Ben Youssef
Inmitten der Altstadt liegt die Medersa Ben Youssef. Ihre Geschichte geht bis ins 14. Jahrhundert zurück, ab dem 16. Jahrhundert wurde sie zur größten islamisch-theologischen Hochschule von Maghreb ausgebaut. Die letzten Schüler verließen die Medersa im Jahr 1961. Wie nicht anders zu erwarten war, ist sie ein Ort der Ruhe. Hinter den Mauern empfing mich ein sonnendurchfluteter Innenhof mit Wasserbecken, in dem sich die Studenten traditionell vor dem Gebet rein wuschen.
Mitten in Marrakeschs Medina empfängt einen hinter den Mauern dieser prächtige Innenhof der Medersa Ben Youssef
Wie beim Bahia-Palast auch sind die Wände aus Stein, zum Teil Marmor, und aus Zedernholz. Und wieder begeistern mich die bunten Fliesen. Die Wände sind ebenfalls verziert und mit Auszügen aus dem Koran beschriftet. In der früheren Koranschule wimmelte es bei meinem Besuch von Touristen. Kaum zu glauben, dass hier statt dessen in den Kammern einmal bis zu 900 Studenten wohnten!
Bunt gefliester Fußboden in den Säulengängen
Die maurischen Saadier-Gräber
Ein Mustsee und relativ schnell zu erlaufen sind die Saadiergräber unweit der Koutoubia- und direkt neben der Kasbah-Moschee. In den Mausoleen liegen die sieben Herrscher der Saadier-Dynastie und ihre Familienangehörigen sowie in der Gartenanlage ihre Sklaven.
Im Saal der zwölf Säulen liegen der Sultan und seine Nachfolger begraben
Die Bauweise ist wieder herrlich orientalisch, durch die Anlage weht das Flair von 1.001 Nacht. Während die Gräber selbst nicht besonders spektakulär aussehen, sind die Mausoleen Kunstwerke für sich. Am schönsten ist der Saal der zwölf Säulen. Hier sollte man den Blick nach oben schweifen lassen: Er hat eine goldene Decke.
Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Marrakesch zählen die Saadier-Gräber
Neben entspannten Stunden in meinem Hotel im Palmeraie und Streifzügen durch die Medina fand ich es wunderbar, für ein paar Stunden in die Geschichte Marrakeschs einzutauchen. Und auch wenn man sich die Daten nicht merkt, alleine die Architektur ist es wert, sich diese Highlights anzusehen. Ob Sie sich nun von einem Guide herumführen lassen, auf eigene Faust die Highlights der Stadt erkunden oder sich sogar eine Kutsche vom Djemaa el Fna aus nehmen – sämtliche Sehenswürdigkeiten in Marrakesch lassen sich zu Fuß erlaufen. Also unbedingt festes Schuhwerk anziehen! Zwischendurch bieten die vielen Rooftop-Restaurants Gelegenheit, zu verschnaufen und die Eindrücke auf sich wirken zu lassen.
Alle Fotos: I ♥ Travelling
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